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Entdeckung der Lithographie

Im Gegensatz zu anderen Drucktechniken lässt sich die Geschichte der Technik der Lithographie auf die Erfindung eines einzigen Mannes, Alois Senefelder, zurückführen. Wie es heisst, machte er 1798 ganz zufällig seine Entdeckung. Als er eines Tages eine Wäscheleine aufschreiben sollte, kritzelte Senefelder due Liste eilig auf einen sauberen Kalkstein mit einer selbst gemachten Grundierung, den er für Ätzexperimente benutzt hatte. Später fragte er sich, ob er aus dem Kalkstein durch Ätzen ein geeignetes Tiefdruckmedium machen könne, und versuchte den Stein zu ätzen. Es gelang ihm tatsächlich, ein minimales Relief zu erzeugen. Bei seinen Experimenten, mit dem Stein im Hochdruckverfahren zu drucken, versuchte er die Grundierung vom Stein zu waschen und sah, wie das Wasser auf dem Stein verblieb und von den gezeichneten Bereichen abperlte. Senefelder erkannte die Möglichkeiten dieser Entdeckung, und die Lithographie war geboren.

Das Verfahren
Die Lithographie ist ein Flachdruckverfahren. Das bedeutet, es basiert nicht auf den physikalischen Eigenschaften des Druckstocks (wie im Hoch- oder Tiefdruckverfahren), sondern auf chemischen Eigenschaften. Die druckenden bzw. nichtdruckenden Partien werden chemisch erzeugt. Die Lithographie beruht auf dem Prinzip, dass sich Öl und Wasser nicht mischen lassen. Die Oberfläche des Steins wird so behandelt, dass hydrophile (wasserliebende) und oleophile (ölliebende) Partien entstehen. Um einen Druck herzustellen, wird die Oberfläche des Steins abwechselnd mit Wasser gefeuchtet und mit einer Druckfarbe auf Ölbasis gewalzt. Die Farbe verbindet sich dabei nur mit den ölliebenden Partien.

Technische Entwicklungen der letzten 20 Jahre haben den Flachdruck erweitert. Am vielversprechensten ist die Entwicklung der "Wasserfreien Lithographie", die auf der Eigenschaft von Silikon basiert, einem Material, das Druckfarbe nicht annimmt.

Entlehnt an "Drucktechniken", Dumont

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